
„Peinlichkeiten sind bis dahin okay, bis sie uns in unserem sozialen Wirken einschränken.„
Lass uns über soziale Peinlichkeiten sprechen: Warum ist uns etwas peinlich, was ist den meisten Menschen peinlich und können wir das überhaupt verhindern?
Vor allen Menschen ausrutschen, Spinat zwischen den Zähnen oder riesige Schweißflecken: Viele Menschen haben unendliche Angst vor sozialen Peinlichkeiten. Sie wollen sich nicht blamieren und dass die anderen schlecht über sie denken. Doch machen wir uns damit nicht einfach nur total verrückt? Wäre unser Leben nicht viel einfacher, wenn wir alle weniger Scham und Angst vor der Bewertung der anderen hätten?
In diesem Blogbeitrag schauen wir uns 20 häufige, soziale Peinlichkeiten an und wir sprechen darüber, wie wir uns im Beisein von anderen Menschen weniger schämen können.
Höre für eine ausführlichere Version auch gerne in die dazugehörige Podcastfolge Nummer 92 im Podcast „Augen zu und Sonnenseite“ rein!
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Soziale Peinlichkeiten – ein Thema, das wohl jedem von uns bekannt ist. Die Angst davor, sich zu blamieren, von anderen negativ bewertet zu werden oder in unangenehme Situationen zu geraten, kann uns das Leben schwer machen. Doch müssen wir uns wirklich so „verrückt“ machen wegen solcher Situationen? Könnten wir nicht viel freier und unbeschwerter leben, wenn wir weniger Scham und Angst vor der Meinung anderer hätten? Fakt ist, dass viele Menschen soziale Situationen vermeiden oder nur mit Unbehagen angehen, weil sie Angst davor haben, dass sich eine unangenehme Situation ergibt. Dann kann es das eigene Leben uns Wohlbefinden einschränken. Die Freude an sozialer Interaktion wird betrübt. Aber muss das sein?
Die Entstehung von Scham
Die Entwicklung von Scham ist ein individueller Prozess, der von vielen Faktoren abhängt und sich nicht an ein bestimmtes Alter binden lässt. In der Regel zeigen Kinder ab etwa 2 bis 3 Jahren erste Anzeichen von Scham, wenn sie sich bewusst werden, dass ihr Verhalten von anderen als unangemessen angesehen werden könnte. Dieser Prozess ist eng mit der Entwicklung eines Verständnisses für soziale Normen und Regeln verbunden. Meistens geben uns unsere engsten Bezugspersonen in der Kindheit diese Regeln und Normen mit.
Scham entsteht, wenn wir das Gefühl haben, gegen soziale Normen oder persönliche Werte verstoßen zu haben. Sie äußert sich in verschiedenen Formen, von leichtem Unbehagen bis hin zu starken Gefühlen der Demütigung. Letztendlich dient Scham als soziales Signal, das uns dazu anregt, unser Verhalten zu reflektieren und an soziale Normen anzupassen, um Akzeptanz und Wohlbefinden in unserer Gemeinschaft zu erhalten. Es ist also nicht grundsätzlich falsch. Nur eben meist nicht angenehm für uns. Verstehen dürfen wir, dass wir alle mal Scham verspüren. Dass uns allen mal etwas peinlich ist. Daher habe ich jetzt hier für dich:
20 häufige Peinlichkeiten und wie wir mit ihnen umgehen können
1. Falschen Namen erinnern oder vergessen: Das Vergessen oder Verwechseln von Namen kann unangenehm sein und das Gefühl vermitteln, dass man sich nicht genug um die Person kümmert. Eine ehrliche Entschuldigung und das Zugeben des Fehlers können hier helfen. Ebenso: es kann einfach jedem mal passieren! Es hat nichts damit zu tun, dass du dich nicht für diese Person interessierst oder ähnliches.
2. Verspätetes Eintreffen: Zu spät zu einer Veranstaltung zu kommen, kann das Gefühl vermitteln, dass man unorganisiert oder respektlos ist. So jedenfalls ist es in vielen Ländern geprägt. Es gibt allerdings auch Länder, bei denen das gar nicht so ist. Dort ist ein „zu spät kommen“ total normal. Wäge hier für dich ab, welche Wichtigkeit Pünktlichkeit bei dir und bei der anderen Person hat und wirke dem zu spät kommen gegebenenfalls vor.
3. Essen zwischen den Zähnen haben: Es kann peinlich sein, wenn man abends bemerkt, dass Essenreste zwischen den Zähnen stecken, während man den ganzen Tag mit anderen gesprochen hat. Genauso unangenehm ist es aber auch vielen, dies bei anderen anzusprechen. Diskret darauf hinweisen und das Problem schnell beheben, kann helfen, die Situation zu entschärfen. Was ist schon dabei, wenn wir mal ehrlich sind?
4. Toilettenpapier am Schuh oder ähnliche Toiletten-Mitbringsel: Das Unwissen darüber, dass Toilettenpapier am Schuh haftet, nachdem man die Toilette verlassen hat, kann zu peinlichen Momenten führen. Ein freundlicher Hinweis von anderen Personen ermöglicht es, das Problem zu lösen. Und ganz ehrlich: so what? Welcher Mensch benutzt denn kein Toilettenpapier, bzw. besucht NICHT die Toilette???
5. Fauxpas bei der Begrüßung: Ein „falscher“ Händedruck oder eine falsche Anrede können den ersten Eindruck negativ beeinflussen. So zumindest die Theorie. Doch wer ist schon perfekt? Es ist nicht ausschlaggebend, wie du die Hand geschüttelt hast, sondern was für ein Mensch du bist. Also bleibe ruhig, auch wenn es mal unangenehm bei der Begrüßung wird.
6. Peinliche Stille in einem Gespräch: Momente des Schweigens im Gespräch können bei sehr vielen Menschen Unbehagen verursachen. Doch warum ist das so? Manchmal hat man sich einfach nichts zu sagen, ist nicht auf einer Wellenlänge oder braucht einfach mal eine kurze Verschnaufpause. Gegebenenfalls will man aber auch einfach mal sein Essen oder die Umgebung genießen. Klar, ich kenne diese Situation von mir selbst und wollte Gespräche immer am Laufen halten, doch im ernst: WARUM?
7. Small-Talk-Fehler: Unpassende Themen oder Fragen können das Gespräch unangenehm machen. Den Glückwunsch zur Schwangerschaft, die allerdings nicht besteht ist hier ein Klassiker. Ein einfaches Thema wie das Wetter kann helfen, eine lockere Atmosphäre zu schaffen. Selbst wenn dir ein „Fehler“ in einem Gespräch passiert: erinnere dich immer daran, dass es dich nicht zu einem weniger wertvollen Menschen macht! Es ist okay. Wir sind menschlich.
8. Unangenehme Geräusche: Das Auftreten unerwünschter Körpergeräusche wie Magenknurren, Pupsen oder aufsteigende Luft kann zu peinlichen Momenten führen. Ein gelassenes Lächeln, ein Witz oder auch das Ignorieren des Vorfalls können die Situation entspannen. Auch hier: wir sind menschlich! Ja, wir machen Geräusche.
9. Tabuthemen ansprechen: Das Sprechen über Tabuthemen wie Sex, Menstruation oder bestimmte Krankheiten kann zu Unwohlsein führen. Ein respektvoller Umgang mit sensiblen Themen und das Abwägen der eigenen Worte können helfen, peinliche Situationen zu vermeiden. Ebenso darf man sich Fragen, warum manche Themen so schambehaftet sind. Ist dies wirklich deine Scham, oder hast du sie gegebenenfalls von jemandem übernommen?
10. Ausrutschen oder stolpern: Sich der Nase lang hinzulegen oder zu stolpern kann dazu führen, dass man sich unbeholfen und unsicher fühlt. Ein gelassenes Lachen über sich selbst und das Weitermachen helfen dabei, die Situation zu entschärfen. Es ist jedem schon passiert, es wird dir wahrscheinlich wieder passieren – so what? Ich finde das sieht immer besonders lustig aus (wenn sich jemand natürlich nicht ernsthaft wehtut). Lass uns das doch nicht so ernst nehmen. Wir laufen, wir stolpern, wir können nicht 24/7 cool und perfekt sein. Dann wäre die Welt auch ziemlich langweilig, oder?
11. Falsche Kleidungswahl: Das Tragen unangemessener Kleidung kann das Selbstbewusstsein in diesem Moment beeinträchtigen. Sich für einen angemessenen Dresscode zu entscheiden und sich in seiner Kleidung wohlzufühlen, sind hier wichtige Aspekte. Und wenn es doch mal zu einer herausstechenden Garderobe bei dir kommt: All Eyes On You! Versuche es anzunehmen.
12. Versehentliche Berührungen oder Kollisionen: Unbeabsichtigte Berührungen oder Zusammenstöße können zu peinlichen Momenten führen. So empfinden es zumindest viele Menschen. Eine Entschuldigung oder ein Ignorieren der Situation wären hier eine Möglichkeit für dich. Oder du gehst rüber zu einer direkten Konsens-Umarmung mit der Person 🙂
13. Unbeholfenes Verhalten beim Tanzen oder Singen: Sich beim Tanzen oder Singen ungeschickt und nicht gut genug zu fühlen, kann sich unangenehm anfühlen. Sich selbst nicht zu ernst nehmen und einfach Spaß zu haben könnten hier für dich im Vordergrund stehen. Wir leben nur einmal! Warum nicht einfach Tanzen und Singen, als ob uns niemand sehen oder hören könnte?
14. Vergessen, ob man bereits jemanden getroffen hat: Das Vergessen, ob man jemanden bereits getroffen hat, kann zu peinlichen Momenten führen. Ein freundliches Gespräch und gegebenenfalls eine höfliche Vorstellung können dabei helfen, die Situation zu klären. Erinnere dich auch daran: du bist jetzt kein schlechterer Mensch, nur weil du dich nicht erinnern kannst / konntest.
15. Ungeschicktes Verhalten in Gruppenaktivitäten: Sich in Gruppen unwohl zu fühlen oder sich subjektiv gesehen ungeschickt zu verhalten, kann das Selbstbewusstsein in diesem Moment beeinträchtigen. Ein offener Umgang mit den eigenen Unsicherheiten und das Einbringen eigener Ideen helfen dabei, sich besser in die Gruppe zu integrieren. Manchmal ist es aber auch einfach so, dass man mit den Menschen gar nicht auf einer Wellenlänge ist. Es passt manchmal einfach menschlich und / oder thematisch nicht und das ist absolut okay. Wir können nicht mit jedem Menschen in Einklang und Flow sein.
16. Missverständnisse oder falsche Interpretationen: Falsche Interpretationen von Aussagen oder Handlungen können zu peinlichen Situationen führen. So sehen es viele von uns. Ein offenes Gespräch und das Klären von Missverständnissen können helfen, Konflikte zu vermeiden. Ebenso kannst du es nicht immer zu 100% beeinflussen, was dein Gegenüber jetzt schlussfolgert oder wie er/sie etwas versteht. Missverständnisse und falsche Interpretationen sind normal und dürfen durch Kommunikation geklärt werden.
17. Kritik oder Ablehnung erfahren: Kritik oder Ablehnung können das eigene Selbstwertgefühl beeinträchtigen. Eine reflektierte Auseinandersetzung mit der Kritik und das Fokussieren auf die eigenen Stärken sind hier wichtig. Wir werden in unserem Leben häufiger mit Kritik und Ablehnung zu tun haben und sicher hast du auch schon mal jemanden abgelehnt oder kritisiert. Wir können nicht von allen angenommen und geliebt werden – und das ist okay. Es ändert nichts an deinem Wert, wenn Friede dich ablehnt. Sie darf dich ablehnen. Es ist okay.
18. Schwitzen oder Erröten: Körperliche Reaktionen wie übermäßiges Schwitzen oder Erröten können in sozialen Situationen peinlich sein. Sich bewusst zu machen, dass solche Reaktionen ganz natürlich sind und sie gelassen zu akzeptieren, kann helfen, die eigene Scham zu überwinden. Lies dazu doch gerne in diesen Blogbeitrag rein: 20 Jahre Erythrophobie: Meine Reise und Heilung
19. Technologieprobleme: Ein klingelndes Handy im Kinosaal oder dem Meeting sind für viele Menschen peinlich. Mehr als ein Entschuldigen kannst du hier auch nicht wirklich tun. Ist jedem schon passiert!
20. Sich unvorbereitet oder unbeholfen fühlen bei öffentlichen Reden oder Präsentationen: Eine gründliche Vorbereitung auf den Auftritt und das Üben vorab helfen dabei, das Selbstvertrauen zu stärken und für sich persönlich souverän aufzutreten. Das öffentliche Reden weckt eine Urangst in uns, welche die Angst vor Ablehnung / Ausstoßung ist. Hier dann direkt von womöglich mehreren Personen. Wir wollen zur Gruppe dazugehören. Übung macht den Meister.
Mehr Gelassenheit im Umgang mit sozialen Peinlichkeiten
Scham und soziale Peinlichkeiten sind Teil des menschlichen Lebens, doch müssen wir uns davon beherrschen lassen? Mit einer gesunden Portion Selbstbewusstsein, dem eigenen Selbstwertgefühl, Humor und Gelassenheit können wir lernen, uns von der Angst vor der Meinung anderer zu befreien und uns mehr auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Indem wir uns selbst annehmen wie wir sind, auch mit nicht perfekten Seiten, und uns unserer eigenen Stärken und tollen Charaktereigenschaften bewusst werden, können wir unsere Scham minimieren, Situationen als weniger peinlich sehen und auch in mal für uns peinlichen Momenten gut damit umgehen. Du bist okay, so wie du bist.
Wenn du Unterstützung auf deinem Weg zu mehr Selbstwertgefühl und mehr Selbstbewusstsein haben möchtest und lernen möchtest, wie du dich in sozialen Situationen entspannter und selbstsicherer fühlst, dann buche dir hier gerne ein kostenfreies Kennenlerngespräch für Coaching, Hypnose und ätherische Öle mit mir zu dem Thema.
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Ich hoffe, du konntest aus diesem Blogbeitrag einige Erkenntnisse für dich mitnehmen!
Höre für ausführlichere Infos so gerne noch in die Podcastfolge #92 in meinem Podcast „Augen zu und Sonnenseite“ rein.
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Alles Liebe,
Kathrin